1. Fachforum Feldhamsterschutz Sachsen-Anhalt
Das 1. Fachforum Feldhamsterschutz Sachsen-Anhalt war ein voller Erfolg. Zahlreiche Vertreter aus Verbänden, Landwirtschaft, Planungsbüros, Behörden und Naturschutz nahmen teil. In einer bildstarken Präsentation skizzierte zunächst Tobias Reiners vom Senckenberg Institut den dramatischen Rückgang der Art. Saskia Jerosch von der Deutschen Wildtier Stiftung berichtete über die Arbeit des Projektes Feldhamsterland in Sachsen-Anhalt. Die bisherigen Kartierergebnisse geben Anlass zur Sorge: Von knapp 560 ha, die abgesucht worden sind, wiesen nur zwei Flächen (mit insgesamt 45 ha) eine gute Baudichte auf.
Dr. Jens Birger von der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt stellte das in diesem Jahr anlaufende Pilotprojekt „niederländisches Kooperationsmodell“ vor, in dem Maßnahmen für Rotmilan, Insekten und Feldhamster in einer neuen Organisationsform umgesetzt werden sollen. Vorbild sind die Niederlande, hier sind Agrarumweltmaßnahmen bereits seit 2016 ähnlich organisiert. Urban Jülich, Geschäftsführerer der Landwirtschaftsunternehmen Semundo-Agrar und AgroBördegrün berichtete aus Sicht der landwirtschaftlichen Praxis zu Natur- und Artenschutz.
Klarer Tenor der Veranstaltung: Der Dialog auf Augenhöhe zwischen Landwirtschaft, Behörden und Naturschutz ist unerlässlich um den Niedergang der Artenvielfalt auf Agrarflächen zu beenden und den Feldhamster vor dem Aussterben zu bewahren. In der abschließenden Diskussion gelang genau das: Der offene Austausch der verschiedenen Fachdisziplinen.
Vielen Dank für die rege Teilnahme, wir bleiben am Ball!