In Sachsen-Anhalt geht unsere erste „Feldhamster-Saison“ zu Ende – die Kartierungen sind für dieses Jahr beendet. Hinter uns liegt ein heißer Sommer, in dem wir in Sachsen-Anhalt über 400 Hektar Ackerfläche nach Bauen des bedrohten Wühlers abgesucht haben. Die Flächen lagen im Bördekreis, im Harzkreis, im Salzlandkreis und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Aber das Schwitzen auf dem Acker hat sich gelohnt:
Insgesamt haben wir über 100 Feldhamsterbaue gefunden. Die tiefste Feldhamster-Fallröhre war 1,85 m tief! Auf einer Fläche konnten wir mit 52 Bauen die höchste Baudichte erfassen – über 3 Baue pro Hektar. Doch diese Baudichte war leider eine positive Ausnahme. Die meisten untersuchten Gebiete hatten eine Dichte von deutlich weniger als einem Bau pro Hektar.
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob das nun der neue niedrige Standard ist oder das Jahr 2019 ein schlechtes „Hamster-Jahr“ war. Die langfristige Erfassung der Feldhamstervorkommen ist essentiell, um den Nager effektiv schützen zu können. Ohne die Unterstützung von wirklich sehr engagierten Freiwilligen hätten wir die vielen Flächen sicher nicht so umfangreich kartieren können.
Vielen, vielen, vielen Dank an alle, die in diesem Frühjahr und Sommer mitgemacht haben! Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Saison!
Hier noch ein paar Eindrücke der Kartierungen…
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Eine schöne „Feldhamsterstraße“
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Auch ein vierbeiniger Kartierhelfer freut sich über den entdeckten Hamsterbau
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Eine Röhre des Feldhamsterbaus
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Für eine Stärkung ist immer gesorgt. Hier gab es Anne`s leckeren Pflaumenkuchen
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An „Haarfallen“ verliert der Hamster quasi „im Vorbeikrabbeln“ ein paar Haare…
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…diese Haarproben werden dann vom Senckenberg Institut untersucht. So kann die genetische Vielfalt der Populationen ermittelt werden. Denn gerade in kleinen, isolierten Populationen kann es zu einer genetischen Verarmung kommen.
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Auf dem Acker fanden wir nicht nur Feldhamsterbaue…
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…hier entdeckten wir eine Wachtel (Coturnix coturnix)